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Gold wert

Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung

1. Such dir deine Ausbildungsstelle

Woher krieg ich die Adressen?
Das Einfachste ist: Du weißt, wohin du willst und bringst dich direkt bei deinem Lieblingsbetrieb ins Spiel. Falls nicht, check erstmal ab, welches Hotel oder Restaurant zu dir passt. Nimm dir Zeit dafür, denn die geilste Bewerbung bringt dir nichts, wenn du und der Betrieb nicht zueinanderpassen.

Kann ich mit einem Praktikum punkten?
Auf jeden! Praktische Erfahrung ist ein Mega-Argument, um deine Ausbildungsstelle zu ergattern. Glänz in den Holidays also ruhig mit viel Fleiß und schnapp dir einen Praktikumsplatz oder Ferienjob in einem gastgewerblichen Betrieb.

Kann ich auch ohne Stellenausschreibung die Initiative ergreifen?
Klar! Auch wenn ein Betrieb offiziell keine Ausbildungsstelle ausgeschrieben hat – vielleicht wartet er gerade auf dich. Greif einfach zum Handy oder klopf per E-Mail ab, wie es mit einem Ausbildungsplatz aussieht. Sei schön freundlich und sag zum Beispiel: »Guten Tag! Mein Name ist der und der oder die und die, ich bin so und so viele Jahre alt und mache nächstes Jahr meinen Schulabschluss. Ich interessiere mich für eine Ausbildung zum Hotelfachmann. Bieten Sie Ausbildungsplätze an und wenn ja,
an wen darf ich meine Bewerbung senden?« Lass dir den Namen deines Ansprechpartners ruhig buchstabieren, denn ein falsch geschriebener Name macht sich in deiner Bewerbung nur mittelprächtig.


2. Bewirb dich.

Soll ich mich noch schriftlich bewerben?
Das ist nach wie vor erste Sahne, und bei vielen Betrieben hast du auf diese Weise gleich ein paar Pluspunkte gesammelt. Bedenke aber: Deine Bewerbung entscheidet, ob du demnächst beim Vorstellungsgespräch sitzt oder nicht. Gib dir Mühe mit Rechtschreibung und Grammatik, denn du bist sicher nicht der einzige, der den Ausbildungsplatz will.

Was ist eine Bewerbungsmappe?
Das ist quasi die schöne Verpackung deiner Bewerbung. Du kannst dir so eine Mappe in jedem Schreibwarenladen besorgen. Behandle sie so sorgsam wie dein neues Smartphone und fülle sie mit:

  • Deckblatt samt aktuellem Bewerbungsfoto
  • Lebenslauf
  • verschiedenen Anlagen wie Zeugnisse und Bestätigungen von Praktika
  • evtl. ein frankierter Rückumschlag

Achtung: Klarsichtfolien und Büroklammern lass lieber bei Mami und Papi auf dem Schreibtisch.

Brauch ich auch ein Deckblatt mit Bewerbungsfoto?

Eigentlich kein must have, aber ein Eyecatcher, der für mehr Übersicht sorgt. Schließlich schauen sich die Leute im Ausbildungsbetrieb nicht den lieben langen Tag Bewerbungen an. Platziere deine Kontaktdaten auf dem Blatt und – dein Bewerbungsfoto. Beachte dazu Folgendes:

  • bitte nicht das Bild vom letzten Partygig und auch keine Urlaubsfotos
  • Ganzkörperaufnahmen lass lieber an der Zimmerwand hängen
  • Zeig, wie schön du lächeln kannst – langweilige Ernst-Guck-Pictures sind out
  • Schreib hinten deinen Namen drauf

Wie mach ich das mit dem persönlichen Anschreiben?
Du willst zum Vorstellungsgespräch? Dein Anschreiben öffnet dir die Tür. Hier kannst du zeigen, warum dein Herz gerade für diese Ausbildung und diesen Betrieb schlägt. Plaudere über deine Erfahrungen und bleib dabei kurz und knackig. Eine Seite sollte reichen. Wichtig: Nimm eine gut lesbare Schriftart wie »Arial« oder »Times New Roman«. Und: Zeig dein Können in Sachen Rechtschreibung!

Das muss alles rein:

  • deine Telefonnummer
  • dein Ansprechpartner mit Vor- und Nachnamen sowie seiner oder ihrer Position
  • die Quelle, unter der du den Ausbildungsplatz gefunden hast
  • deine Praxiserfahrungen und Stärken – aber bleib auf dem Teppich
  • deine handschriftliche Unterschrift

Wie geht das mit dem tabellarischen Lebenslauf?
Er ist dein Leben im Schnelldurchlauf. Zeig, wer du bist – mit persönlichen Angaben, deinem Bildungsweg, besonderen Kenntnissen und coolen Hobbys. Staple aber nicht hoch. Denn spätestens unter vier Augen könnte es peinlich werden.

Womit kannst du noch Big Points landen:

  • Angaben zu deinen Eltern und Geschwistern
  • Praktika oder Ferienjobs
  • EDV-Wissen, Führerschein, Sprachen

Merke: Deine handschriftliche Unterschrift nicht vergessen, und dazu Wohnort samt aktuellem Datum dazu.

Was sind denn Anlagen?
Keine Angst: deine Kapitalanlagen kannst du auf der hohen Kante lassen. Dafür sind Kopien deiner Zeugnisse gefragt, Bestätigungen deiner Praktika, Ferien- oder anderer Jobs sowie alles, was du sonst noch an besonderen Kenntnissen im Oberstübchen hast – zum Beispiel EDV- oder Sprachkurse. Ordne alles chronologisch – also das neueste zuerst.

Kann ich auch alles per E-Mail an den Start bringen?
Eine coole Alternative! Zumal immer mehr Hotels und Gastronomiebetriebe lieber auf Digital statt auf Papierfluten setzen. Der Haken: Was zum Blättern ist manchmal hochwertiger als was zum Scrollen. Und natürlich sollte dein Schreiben nicht schon vorher im Papierkorb landen. Deshalb:

  • Achte drauf, welche Bewerbungsart sich dein künftiger Ausbilder wünscht – im Zweifel bimmle lieber nochmal durch.
  • Verwende für deine Anlage ein gängiges Dateiformat wie PDF und betitele sie klar und deutlich.
  • Prüfe, ob dein Bewerbungsfoto nicht mit einer Megabyte-Größe das Postfach sprengt.
  • Wähle eine neutrale E-Mail-Adresse für dich – also nicht partygangster@web.de oder sowas
  • Schreib in die Betreffzeile »Bewerbung Vorname Nachname«, da du sonst vielleicht im SPAM landest
  • Sende die Mail zum Testen an einen Bekannten
  • Und natürlich gilt immer: Bleib schön höflich!

Wann soll ich mich bewerben?
Early Bird ist angesagt. Bewirb dich ruhig möglichst früh. Bei besonders heißen Hotels macht es sogar Sinn, dass du dich schon ein Jahr vor Beginn der Lehre bewirbst. Als Faustformel kannst du dir aber merken: dass du deine Bewerbung für das im August oder September beginnende Ausbildungsjahr im Frühling desselben Jahres versenden solltest.

Was ist die Checkliste?
Alles fertig, alles am Start? Atme kurz durch, und dann streich zu guter Letzt die Checkliste ab:

  • Hast du den Namen des Betriebs und Ansprechpartners korrekt geschrieben?
  • Hast du alle Rechtschreibfehler beseitigt?
  • Ist dein Anschreiben überzeugend und auf Persönlich getrimmt?
  • Sind Lebenslauf und Anschreiben handschriftlich unterschrieben?
  • Falls Formatierungsfehler beim Ausdrucken entstanden sind – hast du sie beseitigt?
  • Zieren deine Bewerbungsmappe weder Eselsohren noch Fettflecken?
  • Hast du alle Kopien wichtiger Zeugnisse und Bestätigungen beigefügt?
  • Ist dein Foto auf der Rückseite mit Namen und Anschrift versehen?

Alles Roger? Dann ab mit deiner Bewerbung und good luck.

Kleiner Tipp: Notiere dir auf jeden Fall, in welchen Betrieben du dich beworben hast und wer dein Ansprechpartner ist. Dann stehst du nicht auf dem Schlauch, wenn du in den nächsten Tagen angerufen und zum Vorstellungsgespräch eingeladen wirst.


3. Geh zum Bewerbungsgespräch.

Was muss ich dazu eigentlich wissen?
Zunächst mal: dickes Like für dich – du hast dich super ins Gespräch gebracht und bist fast am Ziel. Um die letzte Hürde zu überspringen, greif vor dem Besuch erstmal ein paar wichtige Infos über deinen möglicherweise neuen Betrieb und deinen Wunschberuf ab. So kannst du selbst mal ein paar Fragen stellen – und dein Gegenüber ziemlich begeistern.

Was soll ich bloß anziehen?
Ob Hotel oder Restaurant – gepflegte Kleidung ist angesagt. Jogger, Basecap und Sneakers lässt du natürlich im Schrank. Schnapp dir am besten eine dunkle Hose mit hellem Hemd oder Bluse. Auch ein Anzug oder Kostüm macht schwer Eindruck. Bei Schmuck, Nagellack und Parfum gilt: lieber Klasse als Masse. Piercings und Tattoos solltest du lieber nicht direkt ins Auge springen lassen. Für frischen Atem lutsch lieber einen Drops als währenddessen einen Kaugummi zu kauen. Und deine Frise? Zeig Gesicht!

Und wie läuft das Ganze dann vor Ort ab?
Du hast eine Chance. Also nutze sie! Sag »Guten Tag« mit Augenkontakt und festem Händedruck. Ein freundlicher Smalltalk lockert die Stimmung. Danach erzählt dir der Personalchef was zum Unternehmen und zur Ausbildung und dann bist du an der Reihe, mit deinen Antworten zu glänzen.

Das wirst du ganz sicher vom Personalchef gefragt:

  • Warum möchtest du diese Ausbildung machen?
  • Warum willst du bei uns einsteigen?
  • Was weißt du über unser Haus?
  • Welche Erfahrungen hast du schon in Hotellerie und Gastronomie?
  • Warum meinst du, bist du der beste Bewerber für den Ausbildungsplatz?
  • Was hast du so für Hobbys?
  • Welche Stärken und welche Schwächen hast du?
  • Wann warst du das letzte Mal so richtig hilfsbereit?
  • Auf was bist du aus deiner Schulzeit mächtig stolz?
  • Wenn du unter allen Jobs wählen könntest: Was ist dein Traumberuf?

Fast geschafft! Aber du solltest ruhig auch noch ein paar Fragen auf den Lippen haben. Bleib schön freundlich und aufgeschlossen, denn was du in diesem Moment verkaufst, bist: Du. Du kannst das Ganze vorher auch prima mit deinen Freunden oder Eltern durchspielen. Das macht dich garantiert sicherer.


4. Warte auf Nachricht.

Was mache ich bei einer Zusage?
Erstmal kannst du dir selbst auf die Schulter klopfen und dich beglückwünschen. Falls du bei mehreren Betrieben eine Zusage abgesahnt hast, sei freundlich und vergiss nicht, deinem Favorite zuzusagen – sowie denjenigen abzusagen, die nicht deine Number one sind. Sonst schauen die, die sich auch für die Stelle beworben haben, in den Ofen. Und das willst du doch auch nicht!

Was mache ich bei einer Absage?
Es gibt logischerweise schönere Messages als diese. Aber Kopf hoch! Vielleicht meldet sich ja noch einer der anderen Betriebe, bei denen du dich beworben hast. Wenn nicht, hinterfrage dich selbst, was der Grund für die Absage sein könnte. Hast du die Auswahl der Betriebe zu stark eingegrenzt? Sind dir trotz Adlerauge beim Korrekturlesen doch ein paar Fehler entgangen? Waren deine Unterlagen nicht vollständig?

Es kann auch gut und gerne sein, dass das Jugendarbeitsschutzgesetz der Auslöser ist. Denn manche Häuser nehmen nur Bewerber, die das 18. Lebensjahr bereits erreicht haben. Gib auch dann nicht gleich auf und check ab, ob erstmal ein Praktikum eine Möglichkeit ist. Das beeindruckt den Personalchef ganz sicher.